Wegweisendes Pilotprojekt: smart2i zur digitalen Abbildung des Produktionsprozesses
Laminat-Magazin 2024, S. 42-44
Problemstellung
Ein kontinuierlicher und störungsfreier Produktionsfluss ist das Ziel eines jeden Herstellungsunternehmens, das mittels erfolgreicher Prozess- und Qualitätsüberwachung sichergestellt werden soll.
Hierbei sehen sich die Unternehmen - nicht nur speziell bei der Veredelung ihrer Oberflächen - vielfachen Herausforderungen ausgesetzt: Es fängt mit der durch die Produktvielfalt hervorgerufenen Oberflächenkomplexität an, geht weiter mit der stückweisen Ergänzung von Fertigungsstraßen und der fehlenden Transparenz von Daten und endet mit dem branchenübergreifenden Fachkräftemangel und dem gesellschaftlichen Ziel nachhaltiger Fertigung. Bis dato gibt es keinen ganzheitlichen Ansatz allen Herausforderungen gleichzeitig zu begegnen.
Pilotprojekt aus Endkundensicht
Hieraus erwuchs die Idee eines Pilotprojektes, das die neue industrielle Softwarelösung smart2i des langjährigen Technologiepartners Hymmen auf Leib und Nieren testen sollte.
„Ich kann das Ergebnis schon vorneweg nehmen,“ berichtet Dirk Conrad, Projektleiter auf der Seite von Hesse Lignal an der Hausmesse Tech-Together von Hymmen begeistert. „Durch die Transparenz in der Produktion steigt die Produktqualität und das Gesamtergebnis signifikant!“
Mit smart2i gelingt die digitale Transformation von Produktionsprozessen. Dadurch, dass alle Daten, die an den Maschinen anfallen, automatisiert erfasst werden, gibt es keine fehleranfälligen und ungenauen Handaufschreibungen von Stückzahlen mehr. Temperaturen, Drücke, Mengen und viele andere Prozessdaten werden digital erfasst und ermöglichen die Analyse der häufigsten Ausfallgründe auf sekundengenauer Datenbasis. Hierdurch verstehen die Produktionsleiter ihre Anlagen im Detail und können präventive Maßnahmen bestimmen. Der Ausschuss wurde verringert und es traten auch keine neuen Qualitätsprobleme in der Produktion mehr auf.
Dirk Conrad war vor allem von den folgenden Produktmerkmalen überzeugt:
- Individuell gestaltbare Dashboards
- Alle Quellen in einem System vereint
- Kombination von Maschinen- und Qualitätsdaten
- Erreichbar von PC, Tablet oder Smartphone
Projektverlauf
Zu Beginn des Pilotprojektes wurde eine Vielzahl an Daten bereits abgebildet und konnte durch smart2i in ein System integriert werden. Zur Komplettierung wurden jedoch weitere Messwerte durch zusätzliche Sensoren ergänzt. Dies war leicht möglich, da diverse Hersteller von Messinstrumenten die fehlenden Bausteine bieten, die in smart2i implementiert werden können. Bei Hesse Lignal gehörten hierzu z.B. UV-Leistung und UV-Dosis, LAB-Werte, Glanzgrad und Schichtstärke (vgl. Abb, 2).
Maschinen und Sensoren werden über das Gateway smart2i-connect miteinander verbunden (vgl. Abb. 3). Die erfassten Daten können einer sekundengenauen Analyse unterzogen werden (vgl. Abb. 4). So werden sowohl die Kalibrierung des Gesamtprozesses wird als auch der spätere Produktionsbetrieb stark vereinfacht (vgl. Abb. 5).
Die Ergebnisse des Pilotprojektes
Im hauseigenen Technologiezentrum hat Hesse nunmehr die Industry Intelligence-Lösung umfangreich getestet und sie auf verschiedenste Kundenverfahren angewendet. Nicht nur die versprochene Produktionssteigerung, Müllvermeidung und Senkung der Ausschussquote bis zu 12% sondern vor allem auch das einfache Handling des Systems haben überzeugt. Alle Daten und Informationen werden auf Knopfdruck visualisiert.
Allen anfangs genannten Herausforderungen begegnet smart2i: Die durch Produktvielfalt hervorgerufene Oberflächenkomplexität kann mit einer Vielzahl von integrierbaren Sensoren messbar gemacht werden. Auch stückweise ergänzte Fertigungsstraßen können einfach in smart2i integriert werden. Die Daten werden transparent individuell für den jeweiligen Nutzer aufbereitet – sei es für den Geschäftsführer, den Werksleiter oder den Maschinenbediener. Die Automatisierung des Produktionscontrollings ist eine zielführende Maßnahme gegen den Fachkräftemangel und auch das Ziel der nachhaltigen Produktion kann anhand der transparenten Datenlage gezielt angegangen werden. „Wir können smart2i nur empfehlen,“ fasst Dirk Conrad zusammen. „Es handelt sich hierbei um ein übergreifendes System, das für jegliche Form von Anlagenkonfiguration angewendet werden kann.“